Ergonomiebewertung von Justagearbeiten

Aus Ergotyping
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Zielstellung


Ausgangssituation:

  • In einem Montagebereich werden Bauteile horizontal und vertikal justiert. Dabei sind zwei Mitarbeiter beteiligt. Während der eine Mitarbeiter anhand eines Messinstrumentes an einer definierten Stelle die Ausrichtung kontrolliert, dreht der zweite Mitarbeiter mit einem Maulschlüssel an der Stellschraube. Dabei ist die rechte Hand die kraftaufbringende Hand, während die linke Hand den Schlüssel auf der Schraube positioniert und den Kontakt kontrolliert. Drehrichtung und Anzahl an Umdrehungen werden über den messenden Mitarbeiter kommuniziert. Je nach Differenz sind keine bzw. mehrere Justagetätigkeiten notwendig. Im Beispiel steht der justierende Mitarbeiter auf einem schmal dimensionierten Gerüst, wodurch z. T. Haltungsanpassungen in Form von Rumpftorsionen auftreten und der Mitarbeiter zu nah an die Verschraubstelle herantreten muss.

Ziel:

  • Rechnerunterstützte Bewertung des Kraftausübungsfalls "Betätigung eines Maulschlüssels" der gegebenen Arbeitssituation nach Montagespezifischem Kraftatlas (MKA, s. WAKULA u. a. 2009)
  • Nutzung der in der Ergonomiesoftware CharAT Ergonomics verfügbaren Ergonomiefunktionen zur Kraftbewertung (Ergotyping®-Tools Körperkräfte - Body Forces)
  • Bewertung des Gesundheitsrisikos nach normativen Bewertungsansätzen für Ist-Analysen
  • Festlegung einzubeziehender Ergonomiekenngrößen
  • Dokumentation wichtiger Ergebnisse i. S. einer ergonomischen Nachweisführung
  • Erarbeitung eines Lösungskonzeptes zur Reduzierung gefundener physischer Belastungen
  • Erreichen eines Risikobereiches grün (Ampelfarbe grün)
Das Lösungskonzept soll keine automatisierte Lösung, sondern eine, bei der der Mensch nach wie vor diese Tätigkeit manuell ausübt, beinhalten.
  • digitale Bewertung von Lösungsetappen nach MKA unter Nutzung von CharAT-Funktionen
  • Dokumentation der Ergebnisse i. S. einer ergonomischen Nachweisführung

Nutzergruppe/ Referenzpersonen i. S. worst case:

  • Männer (nach DIN 33402): 25-60 Jahre (getroffene Annahme)
  • Simulation: für die Perzentile M5 (kleiner Mann) und M95 (großer Mann)

Lernziel:

  • Kennenlernen von Funktionalitäten des Ergotyping®-Tools Körperkraftbewertung und deren Einbeziehung in die Ergonomiebewertung
  • methodische Schulung
  • Kennenlernen digitaler Unterstützung bei Ableitung geeigneter Stellschrauben der Gestaltung


Vorgehen

Ermittlung gegebener Daten und Bedingungen der Ausgangssituation

  • Die zu erfassenden Daten leiten sich aus dem zu verwendenden Ergonomieverfahren ab.
  • für den MKA benötigte Informationen:
Körperhaltung der Personen
Lage des Kraftangriffspunktes in Bezug zur Person
kraftaufbringendes Körperteil
Kraftrichtungen
aktuell aufzubringende Kraft
Art der Kraftausübung (statisch, dynamisch)
Häufigkeit, Dauer
weitere Umgebungseinflüsse der Handlungsstelle, des Arbeitsplatzes

erforderliches Drehmoment am Maulschlüssel: 100 Nm






--> hier geht es bald weiter...


Literaturhinweis:

Wakula, J.; Berg, K.; Schaub, Kh.; Bruder, R.; Glitsch, U.; Ellegast, R.: Der Montagespezifische Kraftatlas. BGIA-Report 3/2009, Hrsg.: Deutsche gesetzliche Unfallversicherung Berlin.