Bestimmung eines ergonomisch positionierten Bedienfensters fuer ein Paternosterregal

Aus Ergotyping
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verwendete Abkürzungen zu bestimmten Funktionen: s. Tutorial: Grundfunktionen
Kontextmenü: Aufruf von Funktionen mit rechter Maustaste


Zielstellung

Ausgangssituation:

  • Gegeben ist eine Ausgangsdatei, die folgende Objekte enthält:

Boden; Regal; Kleinladungsträger


Ziel:

Es ist für eine Nutzerpopulation ein ergonomisch positioniertes Bedienfenster mit der darin zulässigen Anzahl an Regalreihen für ein Paternosterregal zu ermitteln und zu visualisieren.

Zielgruppe beispielhaft:

  • Referenzpersonen gemäß Vorgaben in der Übung


Lernziel:

  • Festigung einfacher Grundfunktionen von CharAT Ergonomics
  • Einstellung einfacher Haltungen unter Kontrolle der Ergonomie der Körperhaltung
  • Bewertung mit verschiedenen Ergonomieverfahren
  • Nutzung der Augpunktsicht und von Kamerafunktionen
  • Erzeugung einer Animation
  • Kennenlernen der Vernetzungsfunktion

Vorgehen

Genereller Hinweis: Bei Softwarenutzung bitte Zwischenspeichern nicht vergessen

Wesentliche Schrittfolge

  1. Bestimmung der Eingangsdaten und Restriktionen
    • Zugriff auf Behälter im vorderen Drittel
    • Stehende Körperhaltung
    • Behälterabmessungen
    • Abmessungen des Regals (Höhe: 2000 mm; Tiefe: 1000 mm; Breite: xyz mm)
  2. Ermittlung ergonomischer Anforderungen:
    • Belastungsart: körperliche Belastungen mit Wirkungen auf das Muskel-Skelett-System
    • Stehen am Ort; Körperhaltung
    • Ziel:
      • Vermeidung wesentlich erhöhter körperlicher Belastungen
      • Geringe Gesundheitsgefährdungen für das Muskel-Skelett-System
    • Ergonomieanforderungen:
      • s. AMR 13.2 „Tätigkeiten mit wesentlich erhöhten körperlichen Belastungen mit Gesundheitsgefährdungen für das Muskel-Skelett-System“
      • Wesentlich erhöhte körperliche Belastungen sind regelmäßig oder dauerhaft am Arbeitsplatz wiederkehrende Belastungen, die zu einer Überbeanspruchung mit der Folge von Beschwerden, Funktionsstörungen oder Schädigungen insbesondere am Muskel-Skelett-System führen können.
      • wenn Arbeiten mit vorgeneigtem Oberkörper (Rumpfvorbeuge) insgesamt mindestens eine Stunde pro Arbeitsschicht ohne wirksame Unterbrechung oder Belastungswechsel ausgeführt werden;
      • Arbeiten mit den Händen über Schulterniveau oder über dem Kopf insgesamt mindestens eine Stunde pro Arbeitsschicht,
      • Arbeiten mit dauerhaftem Stehen ohne wirksame Bewegungsmöglichkeit insgesamt mindestens vier Stunden pro Arbeitsschicht.
  3. Festlegung von Ergonomiemerkmalen, Soll-Vorgaben, Bewertungskenngrößen
    • Sicherstellung der Arbeitsausführung im Risikobereich 1 bzw. an der Grenze zum Risikobereich 2 für gesamte Nutzerpopulation
    • Ausführung des Behälterzugriffs mit nur geringer Rumpfbeuge, nicht über Schulterhöhe
    • Schwerpunkt der Betrachtung: Rumpf, obere Extremitäten
    • Bewertung über Risikopunktwerte der Ampelfarbe grün:
      • a) im OWAS-Verfahren
      • b) im RULA-Verfahren
  4. Treffen von Arbeitsannahmen
    • visuelle Kontrolle: Sehentfernung ca. 500 bis 600 mm
    • Greifentfernung: ca. 75% Armreichweite
    • optimale Grenzwinkel für Augen- und Kopfbewegung
  5. Grenzperzentile in Ausgangshaltung stehend aufrecht bringen
  6. Konfiguration von Greifpunkten, Sichtkenngrößen und des Bewertungsverfahrens
  7. Einrichtung von Helfergeometrien, Funktionen für die Animationserstellung und zur Ableitung der Lösung
  8. Ausführung einzelner Simulationsschritte
  9. Animationserstellung

Risikobereiche.gif


Schritt 6: Konfiguration von Greifpunkten, Sichtkenngrößen und des Bewertungsverfahrens: A) OWAS

  • Konfiguration Referenzpersonen mit Referenzpunkt=HP, stehend, Schrittstellung

* Weitere Einstellungen:

    • rechte Hand: Greifhand in Handmitte; alles andere Standard
    • Targets aktivieren
  • Konfiguration der Sichtparameter: RK Visibility
    • Kamera ein; Augen-Target ein (über Define Default Target!)
    • Kameraparameter: 50 mm Linse; Schnittebene: nah: 500 mm; fern: 600 mm
    • Augen-Target ausrichten: auf Augenhöhe und an der Sehentfernungsgrenze (600 mm)
    • Limits für Auge- und Kopfbewegung festlegen: optimale Werte (s. Data-Box)
      • Vorgehen: Max. Limits-Schalter deaktivieren; Werte überschreiben → Set Angles oder Get optim. data-Schalter und Werte korrigieren
  • Festlegung der obersten Handposition: Beginn mit Referenzperson worst case: kleine Person
    • 75% Armreichweite etwa in Höhe Halsbereich
    • Ausrichtung des Auge-Targets in Sehentfernung hinter dem Handtarget
  • Festlegung der obersten Handposition für die große Referenzperson: Begrenzung durch kleine Person
    • Hand- und Augentargets übereinanderlegen
  • Targets verknüpfen: Verknüpfung aller Augentargets und des Hand-Targets der großen Referenzperson mit Handtarget der kleinen Referenzperson → dadurch kann die Körper-Sichtbewegung über einen Target gesteuert werden
  • Bewertungsfilter für OWAS einschalten
  • Ermittlung des Bediengenzen: über Steuerung des Targets der kleinen Person unter Kontrolle:

→→ der OWAS-Ampelfarbe →→ der ungefähren Armreichweite →→ der ungefähren Sehentfernung

Parametereinstellung.gif

Schritte Targetausrichtung.gif

Verknuepfg.gif


Schritt 7/8: Einrichtung von Helfergeometrien, Funktionen für die Animationserstellung und zur Ableitung der Lösung

  • Bestimmung des Bedienfensters und der Anzahl Regalreihen
    • Erzeugung eines Würfels der Kantenlänge 350 mm --> Höhenmaß korrigieren auf 10 mm; Würfel umbenennen in Zugriffbereich
  • große Referenzperson ausblenden
    • Quader mittig im Handtarget der kleinen Person platzieren
  • Vernetzungsparameter festlegen: bei Veränderung der Targetposition soll sich die Höhe des Quaders verändern; die Quaderhöhe entspricht der Höhe des Bedienfensters
    • Vorgehen: Handtarget selektieren → KonMen → Vernetzungsparameter → Transformation → Position → Z-Position → es erscheint ein "Gummiband" → dieses zum Quader ziehen → Objekt(Quader) → Höhe
    • im Vernetzungsmenü nun die Verbindung einstellen und den Ausdruck Z-Position korrigieren: das Target wird in Weltkoordinaten gemessen, daher ist hier dieser Wert abgerundet zu subtrahieren, um bei Aufwärtsbewegung eine Höhenzunahme des Quaders zu bewirken
    • Kontrolle: Handtarget bis Höhe Halsbereich bewegen: der Quader ändert seinen Höhenparameter

Vernetzungsparameter.gif

  • Behältergeometrie einblenden und duplizieren
  • Anzahl Behälter übereinander platzieren, die in den Zugriffbereich passen
  • Behälter (vorderes Drittel) an Handmitte horizontal verschieben

Schritt 9/10: Simulationsschritte; Animationserstellung

  • Das Regal ist zunächst als Quader in den vorgegebenen Abmessungen zu erzeugen, eine geeignete Farbe und Opazität (benutze Materialeditor) zu vergeben
  • Behälter an den unteren vorderen Rand des Quaders verschieben
  • Parameter des Animationsmodus einrichten:
    • Key-Filter-Dialog öffnen und Alle wählen
    • Auto-Key-Modus ein und so belassen, während für die betreffenden Objekte eine Animation erstellt wird

Beachte: sobald Auto-Key auf aus gestellt wird und danach ein (bereits animiertes) Objekt in der Szene bewegt wird, geht die Animationseinstellung verloren (die geänderten Koordinaten werden für die gesamte Animationssequenz übernommen)

    • Objekte selektieren, für die ein Key zu setzen ist (Behälter)
    • Schlüsselsymbol anklicken
    • Auto-Key-Modus
    • nächsten Frame wählen → Behälter im Regal nach inten unten verschieben → Key setzen usw.
    • die letzte Position befindet sich am Objekt Zugriffbereich


Regalabmessung.gif

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