Anthropometrie: Ordnungsschema Koerpermasze und Koerpermaszverteilung: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Ergotyping
Zur Navigation springenZur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 74: Zeile 74:




'''Schiefe Verteilung''' [[Bild:Linksschiefe_Verteilung.gif|right| ]]
'''Schiefe Verteilung'''  


Umfangs- und Breitenmaße sind i. allg. nicht normalverteilt. Median- und Mittelwert weichen voneinander ab. Z. B. weist das Körpergewicht in der Bevölkerung eine eher linksschiefe Verteilung auf (im Bild fiktive Annahme der Asymmetrie). Der höchste Punkt der Verteilung und der Median liegen auf der rechten Seite. Median- und Modalwert sind größer als der Mittelwert. Die Messwerte des Körpergewichts häufen sich auf der rechten Seite, d. h. es gibt in der Bevölkerung mehr Personen, die im Körpergewicht über dem Mittelwert liegen und es gibt nur wenige Personen, die sehr leichtgewichtig sind. Der Modalwert (der Wert, der am häufigsten auftritt) kann dabei vom Medianwert abweichen.
Umfangs- und Breitenmaße sind i. allg. nicht normalverteilt. Median- und Mittelwert weichen voneinander ab. Z. B. weist das Körpergewicht in der Bevölkerung eine eher linksschiefe Verteilung auf (im Bild fiktive Annahme der Asymmetrie). Der höchste Punkt der Verteilung und der Median liegen auf der rechten Seite. Median- und Modalwert sind größer als der Mittelwert. Die Messwerte des Körpergewichts häufen sich auf der rechten Seite, d. h. es gibt in der Bevölkerung mehr Personen, die im Körpergewicht über dem Mittelwert liegen und es gibt nur wenige Personen, die sehr leichtgewichtig sind. Der Modalwert (der Wert, der am häufigsten auftritt) kann dabei vom Medianwert abweichen.
[[Bild:Linksschiefe_Verteilung.gif| ]]




<div align="center"> [[Anthropometrie:_Begriff_und_Gestaltungswege|←]] [[Anthropometrie:_Perzentilberechnung_und_Datenbanken|→]] </div>
<div align="center"> [[Anthropometrie:_Begriff_und_Gestaltungswege|←]] [[Anthropometrie:_Perzentilberechnung_und_Datenbanken|→]] </div>

Aktuelle Version vom 16. März 2014, 13:12 Uhr

zurück zu Gliederung: Anthropometrie


Ordnungsschema für Körpermaße


Ordnungsschema Körpermaße.gif


Körpermaßverteilung - Körpergrößenklassen


Körperlängenmaße: Einzelwerte symmetrisch um Mittelwert verteilt ⇒ Normalverteilung
Breiten-, Tiefen-, Körperumfangsmaße: Einzelwerte folgen keiner Normalverteilung
Verwendung von verteilungsunabhängigen statistischen Größen:
Berechnung von Häufigkeitswerten, d.h. von empirischen Perzentilwerten  
Koerpermaszverteilung.gif
Perzentil
lat. „Hundertstelwerte“ ⇒ Prozentränge
Perzentilwert = relative Summenhäufigkeit einer Gruppe
Zerlegung der Verteilung in 100 gleich große Teile (n=100) mit 1%-Segmenten
Perzentil = besondere Form des Quantils
p-Quantil Qp: Merkmalswert, unterhalb dessen ein vorgegebener Anteil p aller Fälle der Verteilung liegt
p: Unterschreitungsanteil
z.B. Quantil Q69 = Perzentil P69
unterhalb dieses Punktes liegen 69% aller Fälle der Verteilung
Prozentrang von 50 = 50. Perzentil: = 0,5-Quantil: Median (Zentralwert)
Perzentilwerte geben für ein Körpermaß an, wie hoch der prozentuale Anteil der Personen einer Bevölkerungsstichprobe
ist, die kleiner sind als das angegebene Perzentil oder anders gesagt:
Sie zeigen jeweils den Messwert an, der von einem definierten Prozentsatz der gemessenen Menschen maximal erreicht wird:
5. Perzentil bedeutet z. B.: 5% sind in dem Maß kleiner oder so groß, wie hierdurch festgelegt

 

Die größte Verteilungsdichte der Individualwerte eines Körpermaßes liegt in der Mitte der Verteilungskurve.

Bei Normalverteilung gilt näherungsweise:

  • 68,3% aller Messwerte haben eine Abweichung von höchstens 1xStandardabweichung vom Mittelwert,
  • 95,4% aller Messwerte haben eine Abweichung von höchstens 2xStandardabweichung vom Mittelwert,
  • 99,7% aller Messwerte haben eine Abweichung von höchstens 3xStandardabweichung vom Mittelwert.

 


Kumulative Häufigkeit der normalverteilten Körperhöhe in %:

Quelle: H. Greil: Wachstum und Variabilität im Körperbau und ihre Berücksichtigung bei industriellen Größensystemen. In: Brandenburgische Umwelt Berichte (BUB) 10 S. 62-76 (2001)

Kumul Haeufigk 1.gif  Kumul Haeufigk 2.gif

im 1 cm-Bereich von 160 cm bis 161 cm
bei Frauen: Anteil: 6,5%
bei Männern: Anteil: 0,9%
im 5 cm-Bereich von 175 cm bis 180 cm
bei Frauen: Anteil: 2,4%
bei Männern: Anteil: 26,7%


 

Körperhöhe größer als 170 cm
Anteil jüngerer Frauen gegenüber älteren doppelt so hoch
Körperhöhe kleiner als 170 cm
Anteil jüngerer Männer gegenüber älteren weniger als die Hälfte

Unisex-Modell

Männer und Frauen wurden in einer Stichprobe zusammengefasst. Die praxisüblichen Perzentilwerte 5, 50, 95 repräsentieren damit geschlechtsunabhängig Körpermaße von Männern und Frauen. Eine Berücksichtigung der Körpermaßvariation zwischen 5. Perzentil Frau und 95. Perzentil Mann umfasst näherungsweise 95% der die Stichprobe repräsentierenden Nutzerpopulation. Das geschlechtsunspezifische Unisexmodell schließt zwischen P5 und P95 deutlich weniger Personen in die Betrachtung ein. Beim 5. Perzentil Unisex bleiben kleine Frauen (geschlechtsabhängig das 5. Perzentil) sowie beim 95. Perzentil Unisex große Männer (geschlechtsabhängig das 95. Perzentil) in einer Gestaltung unberücksichtigt.

 


Schiefe Verteilung

Umfangs- und Breitenmaße sind i. allg. nicht normalverteilt. Median- und Mittelwert weichen voneinander ab. Z. B. weist das Körpergewicht in der Bevölkerung eine eher linksschiefe Verteilung auf (im Bild fiktive Annahme der Asymmetrie). Der höchste Punkt der Verteilung und der Median liegen auf der rechten Seite. Median- und Modalwert sind größer als der Mittelwert. Die Messwerte des Körpergewichts häufen sich auf der rechten Seite, d. h. es gibt in der Bevölkerung mehr Personen, die im Körpergewicht über dem Mittelwert liegen und es gibt nur wenige Personen, die sehr leichtgewichtig sind. Der Modalwert (der Wert, der am häufigsten auftritt) kann dabei vom Medianwert abweichen.